Von Möbusheim bis Mönsheim

Liebevoll restaurierte Fachwerkbauten zieren Mönsheim in der Gegenwart. Im Hintergrund das Wahrzeichen der Gemeinde: Der Turm zu Mönsheim
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Liebevoll restaurierte Fachwerkbauten zieren Mönsheim in der Gegenwart. Im Hintergrund das Wahrzeichen der Gemeinde: Der Turm zu Mönsheim

Um 1570 war Mönsheim "... ein Flecken, sehr groß und volkreich zu den umliegenden Ortschaften." Heute ist es schmucke Gemeinde, vom Fleck weg zum Verlieben. Erfahren Sie mehr über die Geschichte der Gemeinde von Ihrer ersten urkundlichen Erwähnung bis in die Gegenwart.

Eine lange Geschichte haben sie mehr oder weniger alle, die deutschen Dörfer und Städte. Die von Mönsheim beginnt verbrieft im Jahre 1140. Damals, im Besitz des elsässischen Klosters Weißenburg, wurde der Ort zum ersten Mal urkundlich unter dem Namen "Möbosheim" (ursprünglich Heim des Magines - Mächtigen) erwähnt.

1339 kam es an den Grafen Ulrich von Württemberg, dessen Nachkommen wohl nicht wussten, was sie an dem Flecken haben. Denn schon 1411 wurde Mönsheim an das Kloster Maulbronn verkauft, um 1442 dann endgültig zu Württemberg zu kommen.

Als Herzog Ulrich 1498 die Burg an die Gemeinde übergab, war sie der Schenkungsurkunde nach schon in ziemlich schlechtem Zustand. Den Rest besorgten im Jahr 1645 die Franzosen. Diese brannten die Diepoldsburg ab. Um diese Zeit hatte Mönsheim 286 Einwohner.

Die Entwicklung von Mönsheim, so wie wir es heute kennen, setzt eigentlich erst nach dem 2. Weltkrieg ein. Mönsheim hatte damals 1200 Einwohner. Ab 1974 entstand auf dem "Appenberg" auf einer Fläche von 15 ha eine neue Wohnsiedlung mit inzwischen 700 Einwohnern. Diese Siedlung wurde 1998 durch das elf Hektar große Baugebiet "Gödelmann" für ca. 600 Einwohner erweitert. Mönsheim hat heute rund 2.800 Einwohner.
Von 1809 bis 1972 gehörte Mönsheim zum Landkreis Leonberg, seit 1973 zum Enzkreis.

Allen Eingriffen über die Jahrhunderte getrotzt haben die drei Meter dicken Mauern des Turms, der seit Ende des 13. Jahrhunderts auch noch heute mit seinen 22 Metern Höhe und 8 Metern Breite das Ortsbild dominiert. Dieser ehemalige Bergfried ist der Rest der Diepoldsburg und Wahrzeichen von Mönsheim.

Die Bauzeit der Nikolaus-Kirche rechnet man der Regentschaft von Papst Gregor VII zu. Sie dürfte in der Zeit zwischen 1050 und 1100 gebaut worden sein. Die meisten Kirchen wurden damals dem heiligen St. Nikolaus geweiht. Im 14. Jahrhundert ergänzt und ausgebaut, wurde der ursprünglich romanische Baustil durch frühgotische Fenster im Chor und bei der Kanzel ergänzt.

Von der Alten Kelter nimmt man an, dass sie von den Maulbronner Mönchen im 15. Jahrhundert gebaut wurde, denn die führten damals in Mönsheim den Weinbau ein. Bis 1966 diente die Kelter fast 100 Jahre lang als Schule. Die erste gab es im Ort schon um 1540.

Neben der "Alten Kelter" befindet sich der Erntedank-Brunnen. Mit goldenen Ähren und Früchten stellt er einen goldenen Farbtupfer mit nachgeahmten Bachlauf im dunklen Winkel zwischen Kelter und evangelischem Gemeindehaus dar.